Clever Geld anlegen – wegen der vielen Möglichkeiten ist die Auswahl schwierig.
Da stellt sich die Frage:
Geld anlegen, aber wie?
Erfahren Sie die 11 Gewinnfaktoren, mit denen Sie Ihr Geld gut anlegen – und es dadurch vermehren.
Contents
- 1 Geld anlegen mit Köpfchen
- 2 Geld anlegen, wie am besten?
- 2.1 Gewinnfaktor 1: Schuldentilgung – die beste Geldanlage ohne Risiko
- 2.2 Gewinnfaktor 2: Die Höhe des Anlagebetrages
- 2.3 Gewinnfaktor 3: Ihre Anlageziele
- 2.4 Gewinnfaktor 4: benötigte Rendite
- 2.5 Gewinnfaktor 5: Anlagehorizont
- 2.6 Gewinnfaktor 6: Das magische Dreieck
- 2.7 Gewinnfaktor 7: Anlagetyp und Risikoneigung
- 2.8 Gewinnfaktor 8: Auswahl und Streuung der Anlageklassen
- 3 Gewinnfaktor 9: Kosten und Gebühren
- 4 Gewinnfaktor 11: Schichten Sie Ihr Depot nur bei Bedarf um
- 5 Geld anlegen – Fazit
Geld anlegen mit Köpfchen
Aktien, Immobilien, Fonds oder Tagesgeld:
Wer Geld anlegen will, hat die Qual der Wahl.
Die richtige Anlageentscheidung selbst zu treffen fällt oft schwer. Wer Geld anlegen will, geht deshalb zur Bank um die Ecke oder zu einem Finanzvermittler.
Leider empfehlen sie meistens Produkte, die
- mehr versprechen, als sie halten.
- nicht auf die Bedürfnisse und zur Lebenssituation des Anlegers passen.
Hintergrund
Unabhängige Finanzvermittler arbeiten meistens auf Provisionsbasis. Der Anreiz ist hoch, Produkte mit den höchsten Provisionen zu vermitteln – egal, ob die Kunden damit ihr Geld sinnvoll anlegen.
In der Bank sieht es meistens nicht besser aus.
Deren Berater sind interne Kostenstellen, die ihre Kosten wieder hereinverdienen müssen.
Also empfehlen auch sie vorwiegend Bankprodukte, bei denen die Bank verdient.
Erst in zweiter Linie zählt, ob das Produkt überhaupt zum Kunden passt.
Typische Beispiele:
- Der angebotene Rentenfonds ist bombensicher, bietet pro Jahr 20 % Rendite, aber das Geld ist 20 Jahre gebunden.
- Dem 70-jährigen Kunden wird ein Bausparvertrag aufs Auge gedrückt.
Passen Sie auf Ihr hart verdientes Geld auf.
Lassen sich nicht von hohen Renditeversprechungen blenden.
Meistens zahlen Sie in diesen Fällen gnadenlos drauf.
Geld anlegen, wie am besten?
Jetzt ist Geld anlegen mit Köpfchen gefragt.
Nehmen Sie Ihre Geldanlage selbst in die Hand – auch wenn Sie Anfänger sind.
Anhand der folgenden 11 erprobten Gewinnfaktoren wissen Sie, wie Sie Geld richtig anlegen.
Gewinnfaktor 1: Schuldentilgung – die beste Geldanlage ohne Risiko
Geld anlegen durch Schuldentilgung?
Wie bitte?
Sie werden es kaum glauben.
Aber das ist bei weitem die beste Geldanlage ohne Risiko, wenn Sie Schulden haben.
Besonders in schlechten Börsenphasen!
Ob Autokredit, Kreditkartenschulden oder Konto überzogen:
Nahezu immer sind deren Zinsen deutlich höher als die angebotenen Renditen risikoarmer Geldanlagen.
Beispiel:
Sie haben Ihr Konto um 5.000 € überzogen und zahlen dafür 10 % Zinsen pro Jahr. So gehen jährlich 500,-€, an die Bank.
Die Renditen für Sparbuch, Festgeld oder Tagesgeld liegen derzeit bestenfalls bei 2 %. Legen Sie 5.000 € an, statt damit Ihre Schulden zu tilgen, erhalten pro Jahr schlappe 100 €.
So sieht die Rechnung aus
– 500 € Dispo-Zinsen
+100 € Sparbuch-/Tages-/Festgeld-Zinsen
= – 400 €
Erkennen Sie jetzt, warum sich der Schulden-Abbau als die beste Geldanlage ohne Risiko entpuppt?
Also zahlen Sie zuerst Ihre Schulden zurück.
Bevor Sie in großem Stil Geld anlegen, sollten Sie:
- alte Kredite ablösen oder günstig umschulden. Führen Sie hierzu einen Kreditvergleich durch.
- Ihren Dispo ausgleichen.
Wollen Sie eine Baufinanzierung abschließen oder verlängern, lassen Sie sich wenigstens ein Sondertilgungsrecht einräumen. Legen Sie für diese monatlich einen gewissen Betrag auf ein Tagesgeldkonto zurück.
Gewinnfaktor 2: Die Höhe des Anlagebetrages
Ihr verfügbarer Anlagebetrag entscheidet über die passenden Anlageformen und auch darüber, ob Sie diesen streuen können.
Teilweise erfordern Anlageformen wie Festgelder, Sparbriefe oder Anteile geschlossener Fonds gewisse Mindestsummen.
Klären Sie, wie viel Geld
- Ihnen für die Kapitalanlage zur Verfügung steht. Das können Gelder aus Erbschaften, Boni oder Sparkonten sein.
- Sie von Ihrem Einkommen für Ihre Geldanlage einsetzen können. Diesen Betrag erhalten Sie, indem Sie Ihre Lebenshaltungskosten von ihrem verfügbaren Nettoeinkommen abziehen. Wie das im einzelnen geht, habe ich in dem Beitrag „Wie spare ich am besten“ erläutert.
Zusätzlich sollten Sie klären, ob Sie Zinsen oder Dividendenausschüttungen entnehmen oder weiter anlegen wollen. Je nachdem erhöht sich der verfügbare Anlagebetrag.
Gewinnfaktor 3: Ihre Anlageziele
Hier geht es um die Frage, wofür Sie Ihr Geld anlegen wollen.
Nicht alle Anlageformen eignen sich für jedes Anlageziel.
Anlageziele können sein:
- Altersvorsorge
- Eigenkapital für die eigenen vier Wände
- die Anschaffung eines neuen Pkw oder neuer Möbel
- der Kauf von Kunst wie Gemälde, Skulpturen und Antiquitäten
- die Finanzierung des nächsten Urlaubs
- der Aufbau einer Notreserve für unvorhergesehene Ausgaben
Gewinnfaktor 4: benötigte Rendite
Sie entscheidet ebenso darüber, welche Anlageformen sich für Sie eignen.
Bestimmen Sie dazu die Summe, die Sie am Ende des Anlagezeitraums erwirtschaftet haben wollen.
Berechnen Sie nach dieser Formel, welche Rendite Sie pro Jahr brauchen, um diese Summe zu erreichen.
Gewünschte Endsumme/Eingesetztes Kapital √ 1o
Beispiel
Wollen Sie aus dem eingesetzten Kapital von 2.500 € in 10 Jahren die Endsumme von 3.995,33 € erhalten, brauchen Sie eine jährliche Rendite von 4,8 %.
Gewinnfaktor 5: Anlagehorizont
Hier geht es um die Frage, wie lange Sie auf das Geld verzichten können. Von der Beantwortung dieser Frage hängen ab:
- die Auswahl der Anlagemöglichkeiten.
- Ihr Anlageerfolg .
Bei der Geldanlage unterscheidet man zwischen kurzfristig, mittelfristig und langfristig.
Bei einer Anlagedauer von bis zu einem Jahr handelt es sich um kurzfristige Anlagen.
Mittelfristige Kapital bis zu fünf Jahren sind mittelfristig.
Langfristige Kapitalanlagen laufen mehr als 5 Jahre.
Wichtig!
Investieren Sie nur Geld in schwankungsanfällige Geldanlagen, das Sie für lange Zeit nicht benötigen.
So können Sie auch Börsentiefs aussitzen und müssen nicht mit Verlust verkaufen, weil Sie das Geld gerade brauchen.
Gewinnfaktor 6: Das magische Dreieck
Die Komponenten Risiko, Rendite und Verfügbarkeit (Liquidität) beeinflussen Geldanlagen am meisten.
Seien Sie sich über eines glasklar bewußt:
Sicher Geld anlegen, mit maximaler Rendite und jederzeit über das investierte Kapital zu verfügen:
Das gibt es nicht.
Lassen Sie die Finger von Geldanlagen, die genau dieses versprechen.
Meistens sind sie unseriös.
Beachten Sie stattdessen das magische Dreieck, dass diese drei Einflussfaktoren abbildet.
Sie konkurrieren miteinander in drei Varianten.
Eine Geldanlage
- wirft umso weniger Rendite ab, je sicherer und liquider sie ist.
- bietet umso höhere Renditen, je riskanter und spekulativer sie ist.
- ist weniger liquide, wenn sie zugleich sicher ist und gute Renditen bietet.
Aktien, Fonds. und Derivate sind meistens schnell liquidierbar und bieten eine hohe Rendite. Dafür bergen sie ein erhöhtes Risiko.
Bei rentablen und sicheren Geldanlagen kommen Sie nicht so schnell wieder an Ihr investiertes Kapital heran.
Bei sicheren und liquiden Investments erzielen Sie vergleichsweise geringe Renditen.
Seriöse Geldanlagen decken immer nur zwei der drei Faktoren ab.
Gewinnfaktor 7: Anlagetyp und Risikoneigung
Seien Sie sich noch einmal aus dem magischen Dreieck über Eines bewusst:Je höher die Renditen umso höher das Risiko!
Geld anlegen mit hoher Rendite ist mit einem höheren Risiko verbunden.
So müssen Sie entscheiden, wie viel Risiko Sie bei Ihrer Geldanlage tragen wollen.
Ihre Risikobereitschaft hängt ab von
- Ihren finanziellen Verhältnissen.
- Ihrem Bildungsgrad und Charakter.
- Ihren Erfahrungen mit Geldanlagen.
- der Höhe Ihrer Reserven für unvorhergesehene Ausgaben.
- der Stabilität Ihrer Einkünfte. Ein unkündbarer Beamter kann mehr Risiken tolerieren als ein Selbstständiger mit unsicheren Einkünften
Die Banken unterscheiden generell drei verschiedene Anlegertypen:
- Der konservative Anleger, der sichere Geldanlagen mit nur geringen Risiken bevorzugt.
- Der ausgewogene Investor, dem Sicherheit und Rendite im ausgewogenen Verhältnis wichtig sind.
- der offensive Anleger bzw. Zocker, der eine möglichst hohe Rendite erzielen will.
Klären Sie Ihre Risikobereitschaft und ordnen Sie sich anschließend den entsprechenden Anlegertyp zu.
Gewinnfaktor 8: Auswahl und Streuung der Anlageklassen
Bei der Auswahl der passenden Anlageform spielen folgende Aspekte eine große Rolle:
- Anlagebetrag
- Anlageziele
- benötigte Rendite
- Anlagedauer
- Anlagetyp
Gemäß dem magischen Dreieck lassen sich die Anlageformen wie folgt einteilen:
a) sichere, liquide und renditearme Anlagen
- Tagesgeld
- Sparbuch
Diese eignen sich für den konservativen Anleger und zum Aufbau einer Notreserve für unvorhergesehene Ausgaben.
In Niedrigzinsphasen wie derzeit kann deren Rendite zu wenig sein.
b) Sichere, weniger liquide Anlagen mit besseren Renditen
- Festgeld
- Genossenschaftsanteile
- kurzlaufende Anleihen und Pfandbriefe die bis zur Endfälligkeit gehalten werden.
- Crowdinvesting
Diese Anlagemöglichkeiten passen eher zu dem ausgewogenen Investor und für den Kapitalaufbau für größere Ausgaben wie PKW, Möbel oder Urlaub.
c) liquide Investments mit guten Renditen und überschaubarem Risiko
- Fremdwährungskonten
- länger laufende Anleihen und Pfandbriefe, die nicht bis zur Endfälligkeit gehalten werden.
- Indexfonds
- Exchange Traded Funds
- Blue Chips Aktien
- aktiv gemanagte Aktienfonds
Auch diese Anlageklassen passen zum ausgewogenen Investor. Bei einem längeren Anlagehorizont eignen sie sich für
- die Altersvorsorge
- den Aufbau von Eigenkapital für die eigenen vier Wände.
d) Anlagen mit hoher Rendite und hohem Risiko, teilweise liquide und weniger liquide
- Small-Caps-Aktien
- Derivate wie Optionen, Optionsscheine und Hebelzertifikate
- Binäre Optionen, CFDs (Contracts for difference),
- Forex
- Kryptowährungen wie Bitcoins, Ripple, Dash
- Investition in FinTechs
- geschlossene Fonds
Diese Anlagen sind äußerst spekulativ und eignen sich für Zocker sowie für ausgewogene Anleger, die noch ein wenig Spielgeld übrig haben.
Gewinnfaktor 9: Kosten und Gebühren
Beachten Sie die Kosten und Gebühren. Hohe Kosten reduzieren Ihre Performance.
Jede Geldanlage hat unterschiedlichen Kosten .
Kostenlos oder zumindest günstig sind nahezu alle Tages- und Festgeldkonten.
Die Verwaltungskosten aktiv gemanagter Aktienfonds liegen bei 2 % pro Jahr. Hinzu kommen beim Kauf noch Ausgabeaufschläge von bis zu 5 %.
Passiv verwaltete Indexfonds, Exchange Traded Funds, die sich an einem festgelegten Index orientieren, machen meistens ein Zehntel der Kosten aktiv gemanagter Fonds aus.
Aktien in der Direktanlage sind mit Depotkosten und Transaktionskosten verbunden.
Insidertipp:
Besorgen Sie sich ein Depot bei einer online Bank. Deren Depot-, Fonds- und Transaktionskosten sind günstiger als bei normalen Banken.
Gewinnfaktor 10: Verluste begrenzen
Begrenzen Sie Ihre Verluste anstatt sie laufen zu lassen.
Leider scheuen sich die meisten Anleger davor, einen Verlust durch Verkauf zu realisieren.
Warum ist das so?
Hier funkt die Psyche dazwischen.
Denn durch den Verkauf der Aktie mit Verlust sind Sie nicht mehr dabei, wenn sich der Aktienkurs wieder erholt und in die Gewinnzone zurückkehrt.
Doch klappt das Aussitzen von Verlusten eher bei Blue Chips Aktien und nicht bei allen anderen risikoreicheren Anlagen.
Bei hochspekulativen Anlagen sollten Sie die Verluste mit einer Stop Loss-Order auf 5 bis 8 % begrenzen. Erreicht der Kurs das Stop-Loss -Limit, wird die Verkaufsorder umgehend ausgelöst.
Werfen Sie nicht gutes Geld schlechtem Geld hinterher.
Zu den klassischen Anlagefehlern gehört, das Wertpapier bei einem Kursverlust günstiger nachzukaufen. Meistens geht der Schuss nach hinten los, da in vielen Fällen der Kursrückgang auch fundamental begründet ist und weitergeht.
Gewinnfaktor 11: Schichten Sie Ihr Depot nur bei Bedarf um
Bei Geldanlagen gilt der Spruch:
Hin und her macht die Taschen leer.
Zu deutsch: Kaufen und verkaufen sie Wertpapiere im großen Stil, verlieren Sie im Geld.
Wertpapiertransaktionen, die mehr als ein Prozent des Anlagebetrags kosten, sind sind zu teuer.
Schichten Sie Ihr Depot nur in folgenden Fällen um: wenn:
- sich Anlageziele,-betrag und -dauer geändert haben.
- der Auszahlungstermin einer Anlage näher rückt.
- eine einzelne Aktie in kurzer Zeit mehr als 10 % Gewinn gemacht hat.
Geld anlegen – Fazit
Lassen sich nicht von hohen Renditeversprechungen blenden. Meistens zahlen Sie in diesen Fällen gnadenlos drauf.
Nehmen Sie jetzt Ihre Gedanlagen selbst in die Hand statt dem Bankberater zu vertrauen.
Schuldentilgung ist die beste Geldanlage ohne Risiko.
Ihr verfügbarer Anlagebetrag entscheidet über die passenden Anlageformen und auch darüber, ob Sie diesen streuen können.
Nicht alle Anlageformen eignen sich für jedes Anlageziel.
Die benötigte Rendite entscheidet ebenso darüber, welche Anlageformen sich für Sie eignen.
Der Anlagehorizont beeinflusst den Anlageerfolg.
Geld anlegen mit hoher Rendite ist mit einem höheren Risiko verbunden.
Hohe Kosten reduzieren Ihre Performance.
Begrenzen Sie Ihre Verluste anstatt sie laufen zu lassen.
Hin und her macht die Taschen leer.
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